Die Vierte Runde der IChO in Kiel - ein Platz unter den besten sechzehn deutschen Chemieschülern - wer es so weit geschafft hat, hat sich eine Belohnung redlich verdient!
Seit vielen Jahren besteht die neben der IChO-Teilnahme für das Team und begehrten Praktikumsplätzen im In- und Ausland vor allem aus dem vom FChO organisierten Viertrundenseminar.
Nachdem die Vierte Runde im Mai ganz im Norden Deutschlands stattgefunden hatte, ging es für die Schüler vergangene Woche in den Süden - nach München. Vom 8.-13. September durften sie die bayrische Hauptstadt nicht nur von der kulinarischen und kulturellen, sondern natürlich auch von ihrer vielfältigen chemischen Seite kennenlernen.
Ein Höhepunkt des Programmes war das am 11. September vom Förderverein Chemie-Olympiade veranstaltete Symposium "Kristalle im Fokus" zum Internationalen Jahr der Kristallographie. Prof. Dr. Peter Gille von der LMU München gab einen geschichtlichen Überblick über die Kristallographie, die in den letzten hundert Jahren zu bahnbrechenden Erkenntnissen z.B. über die Struktur von Molekülen geführt hat. Ob das 20./21. Jahrhundert dereinst als "Kristallzeit" in die Geschichtsschreibung eingehen wird? Wenn es nach Dr. Andreas Galler geht, sicher ja. Er arbeitet am European XFEL in Hamburg, einer Forschungsanlage der Superlative, die ab 2017 mit ultrakurzen, extrem starken Röntgenblitzen die Möglichkeiten der Kristallographie neu definieren wird.
Nach der Kaffeepause sprach Prof. Dr. Arndt Simon, emeritierter Direktor des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung in Stuttgart, über seine persönliche Leidenschaft: "Entdecken und Bewahren historischer Uhren - ein Stück praktischer Chemie". Beim gemeinsamen Abendessen hatten die Schüler Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit ihren Vorbildern und einem gemütlichen Ausklang der Veranstaltung. Der Förderverein Chemie-Olympiade e.V. bedankt sich herzlich bei den Referenten für ein spannendes und vielfältiges Symposium!
Das weitere Programm des Viertrundenseminars gab den Schülern unter anderem Einblicke in die chemische Grundlagenforschung mit ultrakalten Atomen am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und in das Fach Kinetik, in dem Prof. Dr. Mayr von der Universität München tätig ist. Eher anwendungsbezogen arbeitet dessen Kollege Prof. Dr. Klapötke, der den Seminarteilnehmern von der Entwicklung "grüner Wehrtechnik" berichtete. Einen Blick in die Zukunft gewährte der Besuch einer Wasserstofftankstelle und des Innovationslabors der Linde AG, über den Tellerrand der Chemie konnten die Schüler im Deutschen Museum, in der BMW Welt, bei der Ausstellung "Körperwelten" sowie beim gemeinsamen Schlittschuhlaufen sehen.
Der Förderverein Chemie-Olympiade bedankt sich auch im Namen der Schüler bei den Professoren Mayr und Klapötke, bei der Linde AG, dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik und nicht zuletzt bei Patrick Pfaff und Conrad Szczuka, selbst ehemalige IChO-Teilnehmer, die das Seminar geleitet und zu einem interessanten und spaßigen Erlebnis für alle Teilnehmer gemacht haben!
Text: Nina Bieber