Unter den Experimentalwettbewerben nimmt Chemkids eine Sonderstellung ein. Dies wurde schon bei der Gründung im Jahr 2003 deutlich. In den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen existierte der Wettbewerb „Chemie – die stimmt“, der sich an Schüler*innen der Klassenstufen 9 und 10 wendet. Was lag dann näher, als auch die Jüngeren an das naturwissenschaftliche Arbeiten heranzuführen? So trafen sich im April 2003 Lehrer*innen aus diesen Ländern mit Vertreter*innen der Industrie, des Fördervereins Chemie-Olympiade e. V., der Fachhochschule Merseburg und Verantwortlichen für Wettbewerbe aus anderen Bundesländern – der gemeinsame Experimentalwettbewerb Chemkids war geboren.
Zur Aufgabenerstellung treffen sich die Wettbewerbsleiter*innen der Chemkids-Länder zweimal im Jahr, in den Sommer- und in den Herbstferien. Dort werden Ideen ausgetauscht und Experimente erprobt, um daraus die jeweils neuen Aufgabenstellungen für die Herbst- und Frühjahrsrunde eines Schuljahres zu entwickeln.
Die Rolle als Ansprechpartner*innen für die Teilnehmer*innen übernimmt unser Maskottchen Rundi, dem immer wieder abenteuerliche Dinge passieren und der neugierig nach Erklärungen sucht. Die Aufgaben sind stets so gestaltet, dass bereits Schüler*innen, die noch keine chemischen Vorkenntnisse haben, mit Alltagschemikalien gefahrlos (unter Aufsicht von Erwachsenen) zu Hause experimentieren können. Wir erwarten eine gute Dokumentation aller Beobachtungen und geben Impulse, über diese nachzudenken.
Nach den guten Erfahrungen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurde der Wettbewerb auf Initiative des Verbandes der Chemischen Industrie e. V., Landesverband Nordost im Jahr 2005 auf Berlin und Brandenburg und 2008 auf Mecklenburg-Vorpommern erweitert. Damit zeigt sich jetzt auch eine Besonderheit von Chemkids noch stärker: Die Zusammenarbeit zwischen den Ländern kann trotz unterschiedlichster Rahmenbedingungen, wie Schulformen, Rahmenrichtlinien u. ä., gut funktionieren. Auch wenn die Aufgaben gemeinsam erstellt werden, ist für die Durchführung des Wettbewerbs in jedem Land eine Wettbewerbsleitung zuständig, die insbesondere für die Korrekturen der Arbeiten ein Team aus Lehrer*innen ihres Landes (in unterschiedlicher Größe) und teilweise auch Mitgliedern des FChO zur Verfügung steht.
Alle Teilnehmer*innen erhalten eine Urkunde. Sind die Aufgaben vollständig bearbeitet, werden die Arbeiten mit dem Prädikat „erfolgreich teilgenommen“ bewertet und die Schüler*innen erhalten neben dieser Urkunde einen Kleinpreis. Hervorragende Arbeiten werden mit dem Prädikat „sehr erfolgreich teilgenommen“ eingestuft. Deren Einsender*innen werden zudem mit ihren Eltern in ihrem jeweiligen Bundesland zu einer Auszeichnungsveranstaltung im Herbst eingeladen. Neben einem Experimentalvortrag erhalten sie Buch- und Sachpreise. 8 bis 10 Schüler*innen der Klassenstufen 7und 8 eines Landes werden zu einem dreitägigem Praktikum im Schülerlabor „Chemie zum Anfassen“ [sic!] der Fachhochschule Merseburg eingeladen. Bei diesem Praktikum treffen sie mit den Preisträger*innen der anderen Chemkids-Ländern zusammen. Seit 2008 besteht zudem für jedes Land die Möglichkeit zwei Teilnehmer*innen zum bundesweiten Praktikum des Fördervereins Chemie-Olympiade e. V. an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz zu nominieren. Für diese Schüler*innen gilt, dass sie über mehrere Jahre durch exzellente Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben.