Die Internationale ChemieOlympiade (IChO) ist ein weltweiter Wettbewerb für Schüler:innen allgemeinbildender Schulen bis zum 20. Lebensjahr. Sie wird seit 1967 jährlich in einem anderen Land ausgetragen, wobei vierköpfige Schüler:innen-Teams aus über 90 Nationen sich in theoretischen und praktischen Chemie-Aufgaben messen. Neben dem Wettbewerb steht vor allem der völkerverständigende Gedanke im Vordergrund.
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Das deutsche Auswahlverfahren
Die IChO-Mannschaft wird in Deutschland in vier Runden ausgewählt. Das Auswahlverfahren wird vom Leibniz-Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) durchgeführt. In der ersten Runde, die in Hausarbeit gelöst wird, entwickeln die Schüler ihre Fähigkeit, selbständig mit der Fachliteratur zu arbeiten. Nach einer erfolgreichen Teilnahme an der 1. Runde findet die 2. Runde statt. In dieser werden in einer Klausur an den jeweiligen Schulen die bundesweit 60 Besten ermittelt und können an der 3. Runde teilnehmen. In der 3. Runde trifft man auf Gleichgesinnte aus dem ganzen Land. Neben dem vielen neuen theoretischen Wissen, welches man sich in den begleitenden Seminaren aneignet, lernt man so auch viele neue Freunde kennen. In der 4. Runde steht bei der Vorbereitung das Arbeiten im Labor in Vordergrund. Anschließend werden die Teilnehmer:innen aufgefordert, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten beim Lösen von theoretischen und praktischen Aufgaben zu beweisen. Die vier besten qualifizieren sich dazu, Deutschland bei der Internationalen ChemieOlympiade zu repräsentieren.
Siehe auch: Aufgabensammlung vergangener Jahre
Wer kann mitmachen?
Der Wettbewerb ist für Schüler:innen allgemeinbildender Schulen offen, die bis zum 1. Juli im Wettbewerbsjahr noch nicht das 20. Lebensjahr vollendet haben.
Die Aufgaben sind in der Regel etwas kniffliger und entsprechend eher für Schüler:innen der Oberstufe geeignet. Jedoch können oft auch jüngere Teilnehmende gut abschneiden. Eine frühe Teilnahme am Auswahlverfahren ermöglicht dazu Chemie-begeisterten Schüler:innen, sich ein gutes Bild vom Fach zu verschaffen und ggf. beim erneuten Mitmachen sich besonders gut zu präsentieren.
Der Ablauf der IChO
Die internationale Runde der Olympiade findet jedes Jahr in einem anderen Land statt. Der Wettbewerb dauert zehn Tage, wobei lediglich an zwei Tagen praktische Aufgaben gelöst werden und eine theoretische Klausur geschrieben wird. Die restliche Zeit wird von den Veranstaltern zur Diskussion und Auswertung der Ergebnisse genutzt. Für die Teilnehmer:innen bietet sich währenddessen die Möglichkeit, das Gastgeberland und dessen Kultur in zahlreichen Exkursionen und Workshops zu erkundigen und sich mit anderen Chemie-begeisterten Schüler:innen auszutauschen. Am letzten Tag vor der Abreise werden die Sieger:innen geehrt. Die IChO findet als Individualwettbewerb statt (die Bezeichnung „Mannschaft“ geht aus der repräsentativen Rolle hervor), jedes Teammitglied kann entsprechend seiner Leistung eine Medaille für sich gewinnen. Diese werden wie folgt vergeben: Gold für die besten 8-12%, Silber für die weiteren 18-22%, Bronze für die weiteren 28-32%.
Preise
Eine Teilnahme am deutschen Auswahlverfahren lohnt sich: von Buchpreisen über Praktika im In- und Ausland bis hin zum Hauptpreis – der Teilnahme an der internationalen Runde – können Schüler:innen einiges gewinnen. Dazu kommt ab der 3. Runde die Gelegenheit, andere Gleichaltrige kennenzulernen, die sich ebenso für Chemie interessieren.
Der FChO und die IChO
Die IChO wird nicht vom FChO organisiert. Dennoch ist der Verein schon seit seinem Entstehen eng mit der Olympiade verbunden. Die Gründungsmitglieder sind ehemalige Olympioniken, und auch heute kommen die meisten Mitglieder über eine Teilnahme am Auswahlverfahren zum Förderverein. Die tatsächliche Förderung ist sehr vielseitig – von Betreuung der Auswahlrunden und Präsentationen bei Seminaren bis hin zu Organisation von Praktika und Preisen für die teilnehmenden Schüler:innen.
Weitere Links:
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