Mirjam Schröder, CJD Christophorusschule Rostock
Nachdem ich in der 9. Klasse überraschend und ohne viel Lernen den Sprung in die 3. Runde der Chemie-Olympiade „Chemie – die stimmt“ geschafft hatte, und dort mit einem 5. Platz auch nicht so schlecht war, „musste“ ich im Herbst letzten Jahres natürlich auch wieder die Aufgaben der neuen Runde in Angriff nehmen. In der 2. Runde erreichte ich dann den 5. Platz. Es war zwar knapp, aber ich bin weiter!
Anfang Juni war es dann soweit und die 3. Runde fand wie auch schon letztes Jahr in Rostock statt.
Als ich am Mittwochmorgen in der Schule ankam, traf ich auch viele neue Gesichter - wobei, einige kannte ich schon von letztem Jahr, doch eines hatten wir alle gemeinsam: Wir waren von fern und nah gekommen um uns 3,5 Stunden komplizierten chemischen Fragestellungen zu widmen. So sollten wir mittels eines Thermogramms einen Stoff identifizieren, oder das Phänomen des Knallsilbers erklären. Dazu gehörte eine ordentliche Portion Knobelei und Raterei, da die Aufgaben absichtlich so schwer waren, dass auch der Beste nicht alles lösen können sollte. Doch wir bemühten uns alle sehr, und als die Zeit abgelaufen war, hätte ich am liebsten noch weiter geschrieben. Trotzdem wurden uns die Blätter abgenommen, und es gab Mittagessen.
Danach trafen wir uns wieder im Chemieraum wo der Chemiedidaktiker der Uni Rostock, Prof. Flindt uns unter anderem über die Gefahren, die von der Chemikalie Dihydrogenmonoxid (H2O) ausgehen, aufklärte. Außerdem wurde uns Alltagschemie im mit vielen lustigen und spannenden Experimenten erklärt.
Den Nachmittag verbrachten wir in der Rostocker Innenstadt und am Stadthafen. Abends gingen wir noch zusammen Bowlen. Dort lernten wir uns näher kennen und wir diskutierten noch über die Aufgaben vom Vormittag oder berichteten von Erfahrungen und Erlebnissen der ersten beiden Runden. Auch beim anschließenden Abendessen wurden die Gespräche munter weitergeführt.
Die anschließende Nacht im Hostel war anscheinend nicht die längste, insofern war ich als Rostocker Teilnehmerin (die nicht im Hostel übernachtet hat) vielleicht etwas bevorteilt, da ich am nächsten Tag wenigstens halbwegs ausgeschlafen um 9 Uhr am Bahnhof ankam, um mit allen anderen Teilnehmern der 10. Klasse ins AgroBioTechnikum nach Groß Lüsewitz zu fahren. Im dortigen Schülerlabor sollte nun der praktische Teil der Olympiade stattfinden. Wir wurden per Losverfahren in Gruppen eingeteilt, sodass diese aus Mitgliedern verschiedener Bundesländer bestanden. In diesen Gruppen sollten wir mit Hilfe verschiedener Experimente Schmerzmittel in seine Bestandteile auftrennen und den jeweiligen Inhaltsstoff mit einer Farbreaktion erkennen, und Vitamin C nachweisen. Das erste Experiment mit den Schmerzmitteln bereitete uns die größten Probleme, weil die Trennmethode (Dünnschichtchromatographie) für die meisten von uns neu war. Außerdem sollten farbige Punkte entstehen, jedoch waren diese teilweise kaum einmal zu erahnen! Deshalb saßen wir auch in der Mittagspause jede Minute an der (theoretischen) Problemlösung, die wir später vor einer Jury, vorstellen sollten. Den Vortrag habe ich mit meiner Gruppe allerdings ziemlich in den Sand gesetzt, da die 10 Minuten Vortragszeit viel zu schnell vorbei waren. (Tipp an alle folgenden Generationen: Schaut mal auf die Uhr!) So hatten wir kaum noch Hoffnungen, einen Preis zu gewinnen.
Mehr oder weniger erleichtert, fuhren wir mit der Bahn nach Warnemünde und verbrachten dort noch ein paar lustige und schöne Stunden am Strand, denn wir verstanden uns alle sehr gut!
Und schon war er da, der allerletzte Tag und Tag der Siegerehrung. Ich hatte nicht das Gefühl, eine Platzierung erreicht zu haben, deshalb war es umso überraschender als meine Gruppe bei der Siegerehrung des Praxiswettbewerbs aufgerufen wurde, und wir auf dem ersten Platz landeten! Und da der Theorie- und der Praxiswettbewerb jeweils getrennt gewertet werden, kann man sogar 2mal gewinnen. Dieses Glück hatte ich auch, zwar nicht beide Male den ersten Platz, aber mit dem 6. Platz im Theoriewettbewerb war ich auch voll zufrieden!
Abschließend bleibt zu sagen, dass sich die Anstrengungen und die Lernerei im Vorhinein gelohnt haben, denn es waren wirklich 3 tolle Tage! Ich kann es nur jedem empfehlen, sich wenigstens an den Aufgaben zu versuchen.
Vielen Dank von mir und sicher auch allen anderen Teilnehmern an die Organisatoren dieser Olympiade! Es ist eine tolle Erfahrung, mit so vielen ebenfalls chemieinteressierten Schüler(innen) zusammenkommen und 3 Tage miteinander verbringen zu können. Ich denke das wird allen nachhaltig im Gedächtnis bleiben.
Mirjam Schröder